Dienstag, 20. Dezember 2016
Krankenhauskonzerne....
docapplepie, 12:50h
Im SPIEGEL stehts geschrieben – die Krankenhauskonzerne nutzen die Patienten aus, machen die Ärzte und Pflegenden fertig und spielen die Politiker an die Wand. All das, damit sie 12% Rendite aus den Kliniken ziehen können. Oder auch mehr, es kommt den Investoren auf jeden Cent an. Natürlich nicht, um sich persönlich zu bereichern, sondern um ... für was eigentlich? Das Versagen der Politik wird beschrieben, die Entscheidung von Politikern hinterfragt, sich aus der Verantwortung für die Gesundheitsversorgung zu stehlen, wird thematisiert. Und Asklepios wird an den Pranger gestellt. Andere machen es ähnlich, vielleicht nicht so extrem, aber durchaus vergleichbar – Helios, Sana und so weiter. Ein guter Artikel, der durchaus die Grundlage der Problematik anreißt, nämlich gravierende politische Fehler und schlaue Investoren, die sich Lücken schaffen und kleine Reiche erobern. Leider wird auch deutlich, dass es weder ein Interesse in der Öffentlichkeit gibt, wirklich etwas zu ändern, noch realistische Möglichkeiten, wenigstens die Richtung zu drehen, in die sich das alles zu bewegen scheint.
Prompt finden sich nun auf allen Seiten Kommentatoren. Die einen meinen, dass sei doch alles nur eine Analyse, die oberflächlich bleibe. Allenfalls Angst machen würde aber keine Lösungen oder Hintergründe aufzeige. Und nicht die schlimmen Investoren seien schuld, sondern die Weltlage, die solche Investitionen nahezu erzwinge. Die anderen schreiben, dass die Ärzte und Pflegenden selbst schuld seien, die dort arbeiten. Schließlich gebe es genug Alternativen für sie heutzutage, man müsse ja nicht als Knecht für Asklepios, Sana oder Helios arbeiten (oder einen der anderen, jetzt namentlich nicht erwähnten ausbeutenden Kliniksbetreiber). Das gleiche gilt dann auch für die, die die Pflegekräfte einfach zum Gehen auffordern. Als ob das so einfach wäre. Dann gibt es welche, die kommentieren mit den Hinweis, so schlimm sei es ja nicht, man habe in klerikalen oder öffentlichen Häusern schon ähnliches erleben müssen, doch da rege sich niemand auf.
Dass sich da Einzelne wie Familie Broermann oder kleine und große Konzerne wie Fresenius/ Helios oder Rhön, die privaten Krankenversicherer mit Sana billig unsere Gesundheitsversorgungseinrichtungen unter den Nagel reißen, scheint als Grundproblem gar nicht erkannt zu werden. Nein, es ist eben nicht egal, ob der Träger einer Klinik in irgendeinem Sinn "öffentlich" ist, oder privat.
Diese Diskussionen stecken fest. Es fehlt am politischen Willen, die Gesundheitsversorgung der Bürger wirklich als Auftrag der öffentlichen Gemeinschaft zu sehen. Dem Bürger – solange gesund und nicht hilfsbedürftig – ist es auch nur recht, wenn Krankenhäuser nichts kosten und man ihn nicht mit so etwas belastet. Und Respekt vor dem Wähler und Bürger – siehe Hamburgs CDU und ihre führenden Köpfe beim Verscherbeln des LBK – ist irgendwie ein Fremdwort geworden. Zumindest solange keine Wahl davon abhängt. Es fehlt aber auch an einer klaren Vorgabe der Bürger. Es interessiert doch niemanden wirklich, wie schlimm die Arbeitsbedingungen in einem privat geführten Krankenhaus sind. Jeder denkt sich, dass es in dem Betrieb, in dem er selbst arbeitet, sei es Handel oder Gewerbe, ja auch kein Zuckerschlecken ist.
Die grundlegend andere Bedeutung eines Krankenhauses haben erst die Politiker weggeredet mit ihren Träumen von der Verantwortungsabgabe, dann die Klinikbetreiber negiert mit ihrem Gelaber von der tollen Leistung und letztlich die Ärzte und Pflegenden selbst aufgegeben mit ihrer Unfähigkeit, sich gegen die Hyper-Ökonomisierung der Kliniken zu wehren.
Schade.
Wir hatten mal ein gutes Gesundheitssystem, eines das sich um medizinische Probleme gekümmert hat. Nun bekommen wir das Gesundheitssystem, dass Politiker und Ökonomen sich ausgedacht haben. Die Ärzte haben nie gelernt, politisches und ökonomisches Denken im Alltagsgeschäft umzusetzen. Das rächt sich jetzt für alle Beteiligten (außer denen, die sich die teuren Privatstationen leisten können). Daseins-Fürsorge ist ein überkommener Begriff in der Welt "der da oben"; es wird vor allem für das eigene Dasein gesorgt. Vielleicht gibt es noch Politiker, die WIRKLICH darum bemüht sind, für die Menschen Perspektiven zu erarbeiten. Aber bevor solche Politiker in Macht und Würden kommen, werden sie in den Parteien so zerschliffen, dass sie oben angekommen schon vergessen haben, mit welchen Zielen sie mal gestartet sind.
Nun, ich finde, der Spiegel-Artikel zeigt uns den Weg auf, den unser Gesundheitssystem nehmen wird in den nächsten Jahren. Private Träger werden fette Rendite auf dem Rücken der Ärzte und Pflegenden und zulasten der Patienten erwirtschaften. Es wird die "Ja-Sager" geben, die das als "nicht zu ändern" betrachten, die versuchen, in diesem Strudel noch ein bisschen mitzuschwimmen. Es wird die geben, die alles nicht so schlimm einschätzen und dann irgendwann einmal hart aufschlagen. Es wird die geben, die sich abwenden und hoffen, dass sie nie in ein Krankenhaus eingeliefert werden. Es wird welche geben, die aufgeben.
Aber es ist hier wie in anderen Bereichen auch: Wir leben in einer demokratischen Gesellschaft. Jeder von uns könnte das ändern; man könnte andere Politiker wählen. Aber wer soll das sein? Die, die Politik als Verantwortungsdelegation betrachten und als "Daseins-Fürsorge" für sich selbst? Die, die einfach nur dagegen sind und selbst keine klaren Ziele und Planungen haben? Die, die es schon immer gewusst haben, aber noch nie etwas entscheiden durften? Die, die alles sowieso aussitzen oder von Lobbyisten ausfüllen lassen?
Prompt finden sich nun auf allen Seiten Kommentatoren. Die einen meinen, dass sei doch alles nur eine Analyse, die oberflächlich bleibe. Allenfalls Angst machen würde aber keine Lösungen oder Hintergründe aufzeige. Und nicht die schlimmen Investoren seien schuld, sondern die Weltlage, die solche Investitionen nahezu erzwinge. Die anderen schreiben, dass die Ärzte und Pflegenden selbst schuld seien, die dort arbeiten. Schließlich gebe es genug Alternativen für sie heutzutage, man müsse ja nicht als Knecht für Asklepios, Sana oder Helios arbeiten (oder einen der anderen, jetzt namentlich nicht erwähnten ausbeutenden Kliniksbetreiber). Das gleiche gilt dann auch für die, die die Pflegekräfte einfach zum Gehen auffordern. Als ob das so einfach wäre. Dann gibt es welche, die kommentieren mit den Hinweis, so schlimm sei es ja nicht, man habe in klerikalen oder öffentlichen Häusern schon ähnliches erleben müssen, doch da rege sich niemand auf.
Dass sich da Einzelne wie Familie Broermann oder kleine und große Konzerne wie Fresenius/ Helios oder Rhön, die privaten Krankenversicherer mit Sana billig unsere Gesundheitsversorgungseinrichtungen unter den Nagel reißen, scheint als Grundproblem gar nicht erkannt zu werden. Nein, es ist eben nicht egal, ob der Träger einer Klinik in irgendeinem Sinn "öffentlich" ist, oder privat.
Diese Diskussionen stecken fest. Es fehlt am politischen Willen, die Gesundheitsversorgung der Bürger wirklich als Auftrag der öffentlichen Gemeinschaft zu sehen. Dem Bürger – solange gesund und nicht hilfsbedürftig – ist es auch nur recht, wenn Krankenhäuser nichts kosten und man ihn nicht mit so etwas belastet. Und Respekt vor dem Wähler und Bürger – siehe Hamburgs CDU und ihre führenden Köpfe beim Verscherbeln des LBK – ist irgendwie ein Fremdwort geworden. Zumindest solange keine Wahl davon abhängt. Es fehlt aber auch an einer klaren Vorgabe der Bürger. Es interessiert doch niemanden wirklich, wie schlimm die Arbeitsbedingungen in einem privat geführten Krankenhaus sind. Jeder denkt sich, dass es in dem Betrieb, in dem er selbst arbeitet, sei es Handel oder Gewerbe, ja auch kein Zuckerschlecken ist.
Die grundlegend andere Bedeutung eines Krankenhauses haben erst die Politiker weggeredet mit ihren Träumen von der Verantwortungsabgabe, dann die Klinikbetreiber negiert mit ihrem Gelaber von der tollen Leistung und letztlich die Ärzte und Pflegenden selbst aufgegeben mit ihrer Unfähigkeit, sich gegen die Hyper-Ökonomisierung der Kliniken zu wehren.
Schade.
Wir hatten mal ein gutes Gesundheitssystem, eines das sich um medizinische Probleme gekümmert hat. Nun bekommen wir das Gesundheitssystem, dass Politiker und Ökonomen sich ausgedacht haben. Die Ärzte haben nie gelernt, politisches und ökonomisches Denken im Alltagsgeschäft umzusetzen. Das rächt sich jetzt für alle Beteiligten (außer denen, die sich die teuren Privatstationen leisten können). Daseins-Fürsorge ist ein überkommener Begriff in der Welt "der da oben"; es wird vor allem für das eigene Dasein gesorgt. Vielleicht gibt es noch Politiker, die WIRKLICH darum bemüht sind, für die Menschen Perspektiven zu erarbeiten. Aber bevor solche Politiker in Macht und Würden kommen, werden sie in den Parteien so zerschliffen, dass sie oben angekommen schon vergessen haben, mit welchen Zielen sie mal gestartet sind.
Nun, ich finde, der Spiegel-Artikel zeigt uns den Weg auf, den unser Gesundheitssystem nehmen wird in den nächsten Jahren. Private Träger werden fette Rendite auf dem Rücken der Ärzte und Pflegenden und zulasten der Patienten erwirtschaften. Es wird die "Ja-Sager" geben, die das als "nicht zu ändern" betrachten, die versuchen, in diesem Strudel noch ein bisschen mitzuschwimmen. Es wird die geben, die alles nicht so schlimm einschätzen und dann irgendwann einmal hart aufschlagen. Es wird die geben, die sich abwenden und hoffen, dass sie nie in ein Krankenhaus eingeliefert werden. Es wird welche geben, die aufgeben.
Aber es ist hier wie in anderen Bereichen auch: Wir leben in einer demokratischen Gesellschaft. Jeder von uns könnte das ändern; man könnte andere Politiker wählen. Aber wer soll das sein? Die, die Politik als Verantwortungsdelegation betrachten und als "Daseins-Fürsorge" für sich selbst? Die, die einfach nur dagegen sind und selbst keine klaren Ziele und Planungen haben? Die, die es schon immer gewusst haben, aber noch nie etwas entscheiden durften? Die, die alles sowieso aussitzen oder von Lobbyisten ausfüllen lassen?
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